Im Jahr 2024 wurden etwa 18.000 Fälle von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in Deutschland erfasst. Diese alarmierende Zahl deutet auf ein weit verbreitetes Problem hin, bei dem die Dunkelziffer vermutlich noch höher liegt. Bundesinnenminister Dobrindt und das Bundeskriminalamt haben kürzlich das besorgniserregende Lagebild vorgestellt, das einen detaillierten Einblick in die Situation bietet.
Nach den Erkenntnissen waren 57% der Opfer mit dem Täter bekannt, was die Tragweite von Tätern aus dem direkten Umfeld verdeutlicht. Von den 12.368 Tatverdächtigen waren 95% männlich, und es ist besorgniserregend festzustellen, dass viele Täter selbst minderjährig sind, einige davon sogar nicht strafmündig. Nicht zuletzt die Zunahme von Sexualstraftaten im Internet, darunter Cybergrooming und Livestreaming von Missbrauchshandlungen, stellt eine alarmierende Entwicklung dar.
Als Reaktion auf diese besorgniserregenden Fakten plant die Bundesregierung die Einführung einer Speicherpflicht für IP-Adressen, um die Aufklärung und Verfolgung der Täter zu unterstützen. Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Dunkelfeld ungemeldeter Straftaten eine große Herausforderung. Es wird erwartet, dass die Polizei durch zusätzliches Personal dazu beiträgt, dieses Dunkelfeld zu beleuchten und so mehr Fälle aufzudecken, um die Opfer besser zu schützen.
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