Freitag, 12.12.2025

Kreative Nutzung von Kirchen: Wenn Glaubensstätten zu Immobilien werden

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In deutschen Kirchen vollzieht sich ein Wandel, der sowohl die Glaubensgemeinschaften als auch die Immobilienlandschaft betrifft. Der anhaltende Mitgliederschwund in den Kirchen und die steigenden Unterhaltskosten für die historischen Gebäude stellen die Kirchengemeinden vor große Herausforderungen. Laut Experten belaufen sich die jährlichen Betriebskosten einer Kirche im Schnitt auf 26.500 Euro, was die Gesamtkosten auf beeindruckende 1,2 Milliarden Euro pro Jahr summiert. Seit den 1990er-Jahren ist die Zahl der Kirchenmitglieder von 57 Millionen auf etwa 39 Millionen zurückgegangen, und es wird prognostiziert, dass bis 2060 nur noch 23 Millionen Menschen Kirchensteuer zahlen werden.

Vor diesem Hintergrund gewinnen alternative Nutzungskonzepte für ungenutzte Kirchen zunehmend an Bedeutung. Unter dem Titel ‚Simultankirchen‘ werden kreative Ideen diskutiert, wie ungenutzte Kirchenräume vielfältig genutzt werden können. Beispiele wie die ‚Boulder Church‘ oder Familientreffen in umgebauten Kirchen zeigen, wie Kirchen zu multifunktionalen Orten werden können. Diese neuen Nutzungsmöglichkeiten erweisen sich als Chance, die Kosten zu reduzieren und den Wert der historischen Bauten zu erhalten.

Die Herausforderungen des Mitgliederschwunds und der finanziellen Belastungen zwingen Kirchengemeinden dazu, innovative Wege zu beschreiten. Es wird deutlich, dass die kreative Nutzung von Kirchen nicht nur einen Ausweg aus der Krise bieten kann, sondern auch dazu beiträgt, den gesellschaftlichen und kulturellen Wert dieser Gebäude zu bewahren und zeitgemäß zu gestalten.

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