275 Jahre nach dem Tod von Johann Sebastian Bach sorgte eine bahnbrechende Entdeckung in der Leipziger Thomaskirche für Aufsehen. Zwei bisher unbekannte Frühwerke des berühmten Komponisten wurden der Öffentlichkeit präsentiert, nachdem sie jahrhundertelang im Dunkeln verborgen waren.
Die Identifizierung dieser Orgelkompositionen als Frühwerke von Bach markiert einen Meilenstein, der auf die langjährige Forschungsarbeit des Bach-Archivs Leipzig zurückgeht. Peter Wollny, Experte auf dem Gebiet, ordnete die Stücke dem 18-jährigen Bach zu, nachdem sie vor 30 Jahren erstmals entdeckt wurden. Die Wasserzeichen und die Schriftart der Handschriften wiesen eindeutig auf Mitteldeutschland um 1700 hin, während Bachs Schüler Salomon Günther John als Kopist der Werke identifiziert wurde. Die musikalischen Fingerabdrücke in den Stücken bestätigen die Zuschreibung an Bach.
Die Premiere der Werke, geleitet von Ton Koopman, begeisterte das Publikum und unterstrich ihre künstlerische Bedeutung. Diese Entdeckung wird nicht nur von der Musikwelt, sondern auch von modernen Komponisten als bedeutender Gewinn gefeiert. Sie trägt dazu bei, Bachs Entwicklung und seine unumstrittene Position in der Musikgeschichte weiter zu beleuchten. Die langwierige und sorgfältige Forschungsarbeit hinter dieser Enthüllung zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, die Spuren großer Komponisten zu verfolgen und ihr Erbe zu bewahren.

